Übermäßiger Haarwuchs ist für viele Menschen nicht nur ein ästhetisches, sondern auch ein psychisches Thema. Besonders dann, wenn Haare an Körperstellen wachsen, an denen sie normalerweise kaum vorkommen, oder wenn sie in außergewöhnlicher Stärke und Dichte auftreten. Dieses Phänomen wird in der Medizin als Hypertrichose bezeichnet – eine seltene, aber ernstzunehmende Erkrankung der Haarfollikel, die Männer, Frauen und Kinder gleichermaßen betreffen kann.

Während der normale Haarwuchs genetisch und hormonell bedingt ist, hat die Hypertrichose eine komplexere Ätiologie (Ursachenlehre). Sie kann angeboren (kongenital) oder erworben sein und in manchen Fällen auch mit anderen Syndromen oder endokrinen Störungen einhergehen.

Im folgenden Beitrag erfahren Sie, was genau Hypertrichose bedeutet, welche Formen unterschieden werden, wie sie sich von Hirsutismus abgrenzt und welche modernen Behandlungsoptionen – von medizinischer Abklärung bis zur dauerhaften Haarentfernung – im Fachzentrum für Ästhetik in Berlin-Köpenick zur Verfügung stehen.

Was ist Hypertrichose?

Der Begriff Hypertrichose stammt aus dem Griechischen und bedeutet „übermäßiger Haarwuchs“. Gemeint ist eine über das Normalmaß hinausgehende Körperbehaarung, die unabhängig vom Geschlecht und ohne zwingend hormonelle Ursachen auftritt.

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Hypertrichose und Hirsutismus:

  • Beim Hirsutismus handelt es sich um eine männliche Behaarung bei Frauen, die durch eine Überproduktion männlicher Geschlechtshormone (Androgene), eine Nebennierenhyperplasie oder das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) verursacht wird.
  • Die Hypertrichose hingegen tritt unabhängig von Androgenen auf – sie ist also nicht hormonabhängig.

Bei Frauen kann eine Hypertrichose im Gesicht, an den Armen, Beinen oder am Rücken auftreten. Auch Hypertrichose bei Kindern ist möglich, beispielsweise in Form der präpuberalen Hypertrichose, bei der schon vor der Pubertät ein übermäßiger Haarwuchs erkennbar ist.

Eine besonders seltene Unterform ist die Hypertrichosis lanuginosa congenita – eine kongenitale generalisierte Hypertrichose, bei der feine, dichte Lanugohaare (Neugeborenenhaare) dauerhaft bestehen bleiben.

Arten und Klassifikation der Hypertrichose

In der Dermatologie werden verschiedene Formen der Hypertrichose unterschieden, abhängig von Ursache, Ausprägung und betroffener Körperregion.

1. Kongenitale (angeborene) Hypertrichose

Diese Form ist meist genetisch bedingt und wird durch eine Genmutation vererbt. Schon Neugeborene zeigen eine ungewöhnlich dichte Behaarung, oft am ganzen Körper. Typisch sind Lanugohaare oder Vellushaare, die normalerweise nach der Geburt ausfallen, bei Betroffenen jedoch bestehen bleiben.

  • Generalisierte kongenitale Hypertrichose: betrifft den gesamten Körper.
  • Lokal begrenzte Formen: z. B. Naevus pilosus oder Naevus pigmentosus et pilosus, bei denen sich dichte Haarinseln auf pigmentierter Haut bilden.

2. Erworbene Hypertrichose

Diese entsteht im Laufe des Lebens. Häufige Auslöser sind:

  • Bestimmte Medikamente (z. B. Phenytoin, Minoxidil, Cyclosporin, Kortikosteroide, Anabolika)
  • Endokrine Störungen (z. B. Cushing-Syndrom, Schilddrüsenerkrankungen, Störungen der Nebennieren)
  • Tumorerkrankungen oder systemische Erkrankungen
  • Chronische Reizungen oder Entzündungen der Haut

Sobald die Ursache beseitigt oder das auslösende Medikament abgesetzt wird, kann sich der Haarwuchs häufig normalisieren.

3. Lokalisierte Hypertrichose

Hier zeigt sich der vermehrte Haarwuchs auf einem begrenzten Areal, z. B. an Narben, nach einer Verletzung oder durch wiederkehrende mechanische Reizung.

4. Generalisierte Hypertrichose

Diese seltene Form betrifft den gesamten Körper. Sie kann angeboren oder erworben sein und tritt auch im Rahmen bestimmter Syndrome auf (z. B. Cornelia-de-Lange-Syndrom, Ambras-Syndrom).

5. Präpuberale Hypertrichose

Die präpuberale Hypertrichose beschreibt übermäßigen Haarwuchs vor der Pubertät bei Kindern, meist ohne hormonellen Hintergrund. Häufig handelt es sich um eine harmlose, transiente Form, die sich mit dem Eintritt in die Pubertät normalisiert.

Ursachen und Ätiologie der Hypertrichose

Die Ätiologie der Hypertrichose ist komplex und nicht immer eindeutig. Neben genetischen Faktoren spielen Hormonhaushalt, Medikamente und externe Reize eine entscheidende Rolle.

  1. Genetisch / Kongenital:
  • Mutation in Haarwachstums-regulierenden Genen
  • Vererbt über autosomal-dominante oder -rezessive Linien
  • Aktivierung der Haarfollikel außerhalb der normalen Wachstumsphasen
  1. Hormonelle / Endokrine Einflüsse:
  • Einfluss von Androgenen, Nebennierenhormonen oder männlichen Geschlechtshormonen
  • Menstruationsstörungen, Eierstock-Erkrankungen oder Nebennierenhyperplasie können eine Rolle spielen
  • Abgrenzung zum Hirsutismus und Hypertrichose wichtig, da bei hormonellem Ungleichgewicht zusätzlich eine Virilisierung (Maskulinisierung) auftreten kann
  1. Medikamente und Wirkstoffe:
  • Minoxidil, ursprünglich zur Behandlung von Bluthochdruck entwickelt, fördert Haarwuchs
  • Phenytoin, Cyclosporin, Anabolika oder Kortikosteroide als häufige Auslöser
  • In seltenen Fällen auch Reaktion auf Creme oder topischen Wirkstoff
  1. Erkrankungen / Syndrome:
  1. Externe Reize:
  • Narben, chronische Entzündungen, Reibung oder UV-Strahlung können lokal das Haarwachstum aktivieren

Symptome und Erscheinungsbild einer Hypertrichose

Die Hypertrichose äußert sich vor allem durch einen übermäßigen Haarwuchs, der deutlich über das Normalmaß hinausgeht. Dabei kann sich die Dichte, Länge und Farbe der Haare stark unterscheiden. Je nach Ausprägung sind feine Vellushaare oder kräftige, pigmentierte Terminalhaare sichtbar. In vielen Fällen treten die Haare an untypischen Körperstellen auf – etwa im Gesicht, an den Wangen, am Rücken, auf den Schultern oder sogar an den Ohren.

Während manche Betroffene lediglich eine lokal begrenzte Behaarung bemerken, zeigt sich bei anderen eine generalisierte Form, bei der fast der gesamte Körper betroffen ist. Besonders auffällig wird die Erkrankung, wenn Lanugohaare – also jene feinen Härchen, die normalerweise bei Neugeborenen ausfallen – bestehen bleiben und sich weiter vermehren.

Typisch für die Hypertrichose ist, dass sie unabhängig vom Geschlecht auftritt. Sowohl männliche als auch weibliche Betroffene können darunter leiden. Bei einer Hypertrichose bei der Frau ist der Leidensdruck jedoch oft besonders hoch, da der gesellschaftliche Schönheitsstandard glatte Haut als Idealbild vorgibt. Der sichtbare Haarwuchs im Gesicht oder an Armen und Beinen führt häufig zu Scham, Rückzug und einem verminderten Selbstwertgefühl.

Hinzu kommt, dass die Erkrankung nicht nur kosmetisch auffällt, sondern auch mit psychischer Belastung, Juckreiz oder Hautirritationen verbunden sein kann. Das führt dazu, dass viele Betroffene verschiedene Enthaarungsmethoden ausprobieren, bevor sie eine langfristige Lösung finden.

Diagnose der Hypertrichose – medizinische Abklärung ist entscheidend

Wer den Verdacht auf Hypertrichose hat, sollte zunächst eine fachärztliche Untersuchung bei einem Dermatologen oder Endokrinologen durchführen lassen. Entscheidend ist die genaue Ätiologie, also die Bestimmung der Ursache. Der Arzt führt in der Regel eine ausführliche Anamnese durch: Wann hat der Haarwuchs begonnen? Bestehen Menstruationsstörungen, eine Einnahme von bestimmten Medikamenten oder hormonelle Veränderungen?

Im Anschluss erfolgt die körperliche Untersuchung, bei der Dichte, Farbe und Verteilung der Haare beurteilt werden. So lässt sich feststellen, ob es sich um eine lokalisierte, generalisierte oder kongenitale Hypertrichose handelt.

Laboruntersuchungen helfen, hormonelle oder metabolische Störungen – wie ein Cushing-Syndrom, eine Nebennierenhyperplasie oder eine Überproduktion von Androgenen – auszuschließen. Besteht der Verdacht auf hormonell aktive Tumoren oder seltene Syndrome, kommen bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT hinzu.

Auch eine Differenzialdiagnose zum Hirsutismus ist wichtig: Während bei der Hypertrichose das gesamte Kopfhaar, die Körperbehaarung oder sogar Lanugohaare betroffen sein können, zeigt sich beim Hirsutismus eher ein männliches Behaarungsmuster – also Behaarung im Gesicht, an Brust oder Bauch infolge einer Überproduktion männlicher Geschlechtshormone.

Nur durch diese gründliche Untersuchung lässt sich feststellen, ob die Hypertrichose vererbt, erworben oder durch äußere Reize ausgelöst wurde.

Behandlung und Entfernung der übermäßigen Haare – individuell und ursachenorientiert

Die Behandlung richtet sich nach der Form der Hypertrichose, ihrer Ätiologie und dem individuellen Leidensdruck. Bei der erworbenen Hypertrichose steht zunächst die Behebung der Ursache im Fokus: Wird ein auslösendes Medikament oder Wirkstoff (z. B. Minoxidil, Phenytoin, Cyclosporin oder Anabolika) abgesetzt, kann sich der Haarwuchs mit der Zeit wieder normalisieren.

Ist der übermäßige Haarwuchs genetisch oder angeboren, lässt sich die Ursache zwar nicht beseitigen, aber die Behaarung kann kosmetisch und medizinisch kontrolliert werden. Dafür stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

Traditionell greifen Betroffene auf Rasur, Epilation, Wachsen oder Sugaring zurück. Diese Methoden entfernen die Haare zwar, sind aber oft nur kurzfristig wirksam und können Hautreizungen oder Entzündungen verursachen. Auch Enthaarungscremes oder das Bleichen der Haare werden häufig eingesetzt, um die Haare optisch zu mildern.

Solche Maßnahmen eignen sich vor allem für lokalisierte Hypertrichosen oder als kurzfristige Lösung. Bei ausgeprägtem Haarwuchs – insbesondere bei einer generalisierte kongenitalen Hypertrichose – sind sie kaum praktikabel. Hier empfehlen sich langfristige Verfahren wie die dauerhafte Haarentfernung mittels Laser oder IPL.

Dauerhafte Haarentfernung mit Laser und IPL – moderne Hilfe bei Hypertrichose

Die Laser- und IPL-Technologie gilt heute als eine der effektivsten Methoden, um das Haarwachstum dauerhaft zu reduzieren. Dabei werden gezielte Lichtimpulse in die Haut abgegeben, die vom Melanin im Haar aufgenommen und in Wärme umgewandelt werden. Diese Wärme zerstört die Haarwurzel, ohne das umliegende Gewebe zu schädigen.

Gerade bei einer Hypertrichose der Frau ist die Methode beliebt, da sie hautschonend, schmerzarm und langfristig wirksam ist. Nach mehreren Sitzungen kann das Haarwachstum um bis zu 90 % reduziert werden. Auch Männer profitieren von der Behandlung, wenn etwa starke Behaarung am Rücken oder Nacken als störend empfunden wird.

Besonders wichtig ist die Behandlung durch erfahrenes Fachpersonal, da die Wellenlänge des Lasers exakt auf die Haut- und Haarstruktur abgestimmt werden muss. Im Fachzentrum für Ästhetik Berlin-Köpenick kommen medizinisch zertifizierte Geräte wie der SPLENDOR X® oder der Candela Sirius™ zum Einsatz. Diese Systeme kombinieren unterschiedliche Laserwellenlängen, um sowohl helle als auch dunkle Hauttypen sicher behandeln zu können.

Das Ergebnis ist eine dauerhafte Reduktion des Haarwuchses, ein ebenmäßiges Hautbild und ein deutlich verbessertes Selbstbewusstsein.

Psychologische und soziale Aspekte der Hypertrichose

Neben der physischen Komponente darf die psychische Belastung nicht unterschätzt werden. Menschen mit übermäßiger Behaarung berichten häufig von sozialer Unsicherheit, Angst vor Ablehnung oder dem Gefühl, nicht dem gängigen Schönheitsideal zu entsprechen. Gerade junge Frauen, die unter einer präpuberalen Hypertrichose oder Hypertrichosis lanuginosa leiden, fühlen sich im Alltag stark eingeschränkt.

Eine erfolgreiche Behandlung kann hier eine große Erleichterung bringen. Im Fachzentrum für Ästhetik legen wir daher nicht nur Wert auf die kosmetische Verbesserung, sondern auch auf die emotionale Begleitung. Einfühlsame Beratungsgespräche helfen, Schamgefühle abzubauen und Vertrauen in den eigenen Körper zurückzugewinnen.

Bei ausgeprägten Fällen oder begleitenden psychischen Problemen kann zusätzlich eine psychotherapeutische Unterstützung sinnvoll sein.

Lebensstil, Ernährung und Hautpflege – unterstützende Maßnahmen

Auch wenn die Hypertrichose selbst nicht durch Ernährung verursacht wird, kann ein gesunder Lebensstil den allgemeinen Haut- und Haarzustand verbessern. Eine ausgewogene Ernährung mit Biotin, Zink, Eisen, Vitamin E und essenziellen Fettsäuren unterstützt die Regeneration der Haut und das Gleichgewicht der Geschlechtshormone.

Darüber hinaus helfen regelmäßige Bewegung, Stressreduktion und eine gute Hautpflege, Entzündungen vorzubeugen. Nach einer Laser- oder IPL-Behandlung sollte auf intensive Sonnenbäder, Solarium oder Saunagänge verzichtet werden, um Reizungen zu vermeiden.

Eine konsequente Nachsorge, kombiniert mit professioneller Beratung oder Behandlung, sorgt dafür, dass sich das Hautbild langfristig verbessert und das Wohlbefinden steigt.

Fazit zu Hypertrichose und übermäßigem Haarwuchs

Die Hypertrichose ist eine seltene, aber behandelbare Erkrankung, die mehr ist als ein kosmetisches Problem.
Durch medizinische Diagnostik, Lasertherapie und individuelle Beratung oder Behandlung können wir im Fachzentrum für Ästhetik Berlin-Köpenick helfen, das Hautbild und das Selbstbewusstsein langfristig zu verbessern.

FAQ – Häufige Fragen zur Hypertrichose

Was ist der Unterschied zwischen Hirsutismus und Hypertrichose?

Hirsutismus betrifft Frauen mit einem männlichen Behaarungsmuster (Gesicht, Brust, Bauch) und ist typischerweise die Folge erhöhter Androgene (männlicher Hormone). Hypertrichose hingegen beschreibt einen übermäßigen Haarwuchs an Körperstellen, an denen normalerweise wenig oder kein Haar wächst, ist unabhängig von Hormonen und kann Frauen wie Männer betreffen.

Was sind die Hauptursachen für Hypertrichose?

Hypertrichose kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden: genetische Veranlagung (kongenitale Formen), bestimmte Medikamente (erworbene Formen), Stoffwechselstörungen (z.B. Porphyrie, Anorexia nervosa) oder Krankheiten. Selten kann sie in Verbindung mit hormonellen Störungen wie dem Polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) oder Nebennierenhyperplasie auftreten. In vielen Fällen der erworbenen Hypertrichose ist die Ursache unbekannt.

Welche Symptome sind typisch für Hypertrichose?

Das Hauptsymptom ist übermäßiger, häufig dichterer und längerer Haarwuchs an Stellen, die nicht dem geschlechtstypischen Muster entsprechen (z. B. Wangen, Stirn, Rücken, Arme, Hände und Füße). Bei Hypertrichose wandeln sich die feinen, hellen Vellushaare in dunklere, dickere und längere Terminalhaare um.

Gibt es Unterschiede zwischen kongenitaler und erworbener Hypertrichose?

Ja, bei der kongenitalen Hypertrichose ist der übermäßige Haarwuchs seit der Geburt vorhanden und oft genetisch bedingt. Die erworbene Hypertrichose tritt erst im Laufe des Lebens auf, meist aufgrund von externen Faktoren wie Medikamenten, Mangelernährung oder begleitenden Krankheiten.

Welche Formen der Hypertrichose gibt es?

Zu den Hauptformen gehören die generalisierte (ganzer Körper) und lokalisierte (bestimmte Stellen) Hypertrichose, die präpuberale Hypertrichose bei Kindern sowie die extrem seltene Hypertrichosis lanuginosa congenita (angeborene Vellushaar-Behaarung, oft “Werwolf-Syndrom” genannt).

Ist Hypertrichose vererbbar?

Ja, die kongenitale generalisierte Hypertrichose kann genetisch vererbt werden.

Ist Hypertrichose eine seltene Krankheit?

Die kongenitale generalisierte Hypertrichose ist extrem selten. Die erworbene Hypertrichose ist häufiger, insbesondere die medikamentös bedingte Form, gilt aber insgesamt als selten.

Wie kann man Hypertrichose diagnostizieren?

Die Diagnose erfolgt durch eine umfassende medizinische Untersuchung beim Dermatologen, die eine detaillierte Anamnese (Familiengeschichte, Medikation), körperliche Untersuchungen und gegebenenfalls Bluttests (zum Ausschluss hormoneller oder systemischer Grunderkrankungen) umfasst.

Kann man Hypertrichose heilen?

Eine vollständige Heilung ist bei genetisch bedingten Formen selten. Bei der erworbenen Form kann sich der Haarwuchs zurückbilden, wenn die zugrunde liegende Ursache (z. B. Absetzen eines Medikaments) beseitigt wird. Die Symptome lassen sich kosmetisch durch dauerhafte Haarentfernung effektiv lindern.

Welche Medikamente lösen Hypertrichose aus?

Häufig sind Minoxidil (auch zur Behandlung von Haarausfall eingesetzt), Phenytoin (Antikonvulsivum), bestimmte Kortikosteroide, Anabolika und Cyclosporin (Immunsuppressivum) beteiligt.

Gibt es Hypertrichose bei Kindern?

Ja, die präpuberale Hypertrichose tritt bei Kindern auf und bildet sich oft mit dem Eintritt der Pubertät zurück. Umschriebene Hypertrichose im Sakralbereich kann auf eine Fehlbildung der Wirbelsäule (Spina bifida occulta) hinweisen.

Welche Rolle spielen Nebennieren und Eierstöcke bei Hypertrichose?

Bei hormonellen Störungen, wie dem PCOS (Stein-Leventhal-Syndrom) oder Nebennierenhyperplasie, kann die erhöhte Produktion männlicher Hormone zu einem Hirsutismus führen, der sich mit Hypertrichose überschneiden kann. Dies erfordert immer eine hormonelle Abklärung.

Was ist die "paradoxe Hypertrichose"?

Die paradoxe Hypertrichose beschreibt den seltenen Fall, dass nach einer Haarentfernungsbehandlung mit Laser oder IPL mehr Haare wachsen, weil die Follikel durch unzureichende Energie stimuliert statt zerstört wurden.

Welche Behandlung ist die effektivste bei Hypertrichose?

Die dauerhafte Haarentfernung mit Laser oder IPL ist die effektivste kosmetische Behandlung für langfristige Ergebnisse. Alternativ ist die Elektroepilation (Nadelepilation) die einzige Methode für helle oder graue Haare.

Wie unterscheiden sich die verschiedenen Behandlungsoptionen für Hypertrichose?

Laser/IPL zerstören Haarfollikel mithilfe von Licht und Wärme; effektiv bei dunklen Haaren. Die elektrische Haarentfernung (Elektroepilation) zerstört die Follikel einzeln mittels Strom; wirksam bei allen Haarfarben. Temporäre Methoden (Rasur, Wachs) entfernen das Haar nur oberflächlich. In einigen Fällen können auch topische Cremes oder chirurgische Eingriffe erwogen werden.

Kann Hypertrichose auch nach einer Behandlung zurückkehren?

Ja. Eine Rückkehr des Haarwuchses nach Laser- oder IPL-Behandlung ist möglich, wenn die zugrunde liegende Ursache (z. B. eine hormonelle Störung oder fortgesetzte Medikamenteneinnahme) weiterhin besteht und neue Follikel aktiviert werden.

Ist Hypertrichose schmerzhaft?

Hypertrichose selbst ist nicht schmerzhaft, da es sich um ein kosmetisches Phänomen handelt. Allerdings können der übermäßige Haarwuchs und manche Formen der Haarentfernung (z. B. Wachsen oder Nadelepilation) zu Hautreizungen oder Entzündungen führen.

Welche Nebenwirkungen können bei der Behandlung von Hypertrichose auftreten?

Bei Laser- oder IPL-Behandlungen können vorübergehend Hautrötungen, Schwellungen oder leichte Verbrennungen auftreten. Bei der medikamentösen Behandlung der zugrunde liegenden Ursache können unerwünschte hormonelle oder andere systemische Nebenwirkungen entstehen.

Gibt es psychische Auswirkungen aufgrund von Hypertrichose?

Ja, der übermäßige Haarwuchs, besonders im Gesicht, kann zu erheblichen psychischen Belastungen führen. Dazu gehören Schamgefühle, Selbstbewusstseinsprobleme, Angst und soziale Isolation. Psychologische Unterstützung kann hilfreich sein.

Ist es möglich, Hypertrichose während der Schwangerschaft zu entwickeln?

Hormonelle Schwankungen während der Schwangerschaft können zu einer vorübergehenden Zunahme des Haarwachstums führen. Dies ist meist reversibel, kann in seltenen Fällen aber auch eine dauerhafte Hypertrichose auslösen.

Kann Hypertrichose durch eine gesunde Lebensweise verhindert werden?

Da viele Fälle genetisch bedingt oder durch nicht beeinflussbare Faktoren ausgelöst werden, kann eine Prävention durch Lebensstiländerungen oft nicht erreicht werden. Eine ausgewogene Ernährung und ein gesunder Lebensstil können jedoch zur allgemeinen hormonellen Stabilität beitragen.

Kann eine Veränderung der Ernährung oder Ernährungsmittel Hypertrichose beeinflussen?

Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass eine spezifische Diät Hypertrichose direkt heilen kann. Eine ausgewogene Ernährung ist jedoch wichtig, um die allgemeine hormonelle Gesundheit zu fördern und Mangelernährungszustände zu vermeiden, die Hypertrichose auslösen können (z.B. Anorexia nervosa).

Wie teuer ist die Behandlung von Hypertrichose?

Die Kosten variieren je nach gewählter Methode und der Größe der behandelten Fläche. Laser- oder IPL-Sitzungen können je nach Region und Anbieter zwischen 100 und 300 Euro oder mehr pro Sitzung kosten. Da oft mehrere Sitzungen erforderlich sind, entstehen schnell höhere Gesamtkosten.

Welche wissenschaftlichen Studien gibt es zu Hypertrichose?

Die wissenschaftliche Forschung konzentriert sich hauptsächlich auf die Identifizierung genetischer Mutationen bei kongenitalen Formen und die Untersuchung der Wirksamkeit und Sicherheit verschiedener dauerhafter Haarentfernungsmethoden (Laser, IPL) bei erworbenen Formen.

Kann Hypertrichose mit anderen Hautkrankheiten zusammenhängen?

Ja, sie kann in Verbindung mit anderen Hautkrankheiten wie Akne oder Dermatitis auftreten, insbesondere wenn hormonelle Ungleichgewichte oder bestimmte Medikamente beteiligt sind. Bei umschriebener Hypertrichose (z. B. Becker-Nävus) ist sie direkt Teil einer Hautveränderung.